Ideenkiste

Mein Bullet Journal – Kalender, Tagebuch, Begleiter

Das Semester neigt sich dem Ende zu, und mit ihm mein erstes Bullet Journal. Da ich beschlossen habe, dieses System auch weiterhin zu nutzen, möchte ich es euch unbedingt vorstellen und werde euch wenn es so weit ist auch zeigen, wie ich mein zweites BuJo aufsetze.

Was ist Bullet Journaling?

Bullet Journaling ist ein Konzept, das Tagebuch bzw. Notizbuch und Kalender miteinander verbindet und zwar voll und ganz nach deinen Wünschen und Bedürfnissen. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist auch die Übersichtlichkeit: Du führst ein Inhaltsverzeichnis mit Seitenzahlen, sodass du nie lange nach etwas suchen musst. Im Grunde benötigst du nur ein Notizbuch und einen Stift und schon kann es losgehen!

Da du dir deinen Kalender selbst gestaltest, kannst du selbst bestimmen, was du brauchst und was nicht. Standard wären jährliche, monatliche und/oder wöchentliche und tägliche Einträge  (mit genau dem Platz, den du brauchst). Viele „tracken“ ihre monatlichen Aktivitäten oder machen monatliche „Challenges“, manche machen längere Einträge für jeden Tag und nutzen das BuJo wirklich als Tagebuch. Schüler und Studenten können von Einträgen zu Hausaufgaben und Klassenarbeiten/Klausuren profitieren, man kann Schönschrift üben oder Wunschlisten schreiben, deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Das bullet in Bullet Journaling kommt von bulletpoints, also Punkte als Aufzählungszeichen für Listen. Das ursprüngliche Konzept von Ryder Carroll ist sehr minimalistisch gehalten (hier könnt ihr nachlesen, wie es aussieht). Die Kurzfassung ist: Aufgaben werden mit bulletpoints aufgelistet; daraus wird ein X, wenn man die Aufgabe erledigt hat, ein >, wenn die Aufgabe auf einen anderen Termin verlegt wurde oder ein <, wenn man beschlossen hat die Aufgabe „irgendwann anders“ zu machen. Außerdem gibt es noch weitere Symbole, z.B. Kreise für Termine, aber darauf gehe ich später ein.

Und wenn ich sage, dass das ursprüngliche Konzept minimalistisch ist, dann könnt ihr euch darauf verlassen, dass es überaus aufwendige BuJos da draußen gibt. YouTube oder Instagram bieten da grandiose Inspiration.

Warum nutze ich ein BuJo?

In erster Linie: Weil es Spaß macht. Ich entwerfe gerne neue Seiten, schreibe und skizziere gerne und fühle mich gleich ein bisschen kreativer, wenn ich mich an mein BuJo setze. Außerdem wollte ich schon lange wieder damit anfangen ein Tagebuch zu führen, aber hatte nie die Motivation ellenlange Texte zu schreiben. In meinem BuJo steht jetzt in der wöchentlichen Übersicht zu jedem Tag ein kleines bisschen, meist nur Stichpunkte, aber ich finde trotzdem schön ein paar Wochen zurück zu blättern und nochmal zu sehen, was ich so erlebt habe. Klar, in einem normalen Kalender ginge das auch, aber da fand ich den Platz so schon immer ein bisschen knapp. Und seien wir ehrlich, BuJos sind einfach schöner und zumindest für mich macht die Optik einiges aus was die Motivation angeht.

Challenges und Tracking waren auch ausschlaggebend, als ich mich für das BuJo entschieden habe. Ich bin ehrlich gesagt ein ziemlich undisziplinierter Mensch. Aber wenn ich z.B. motiviert bin, jeden Abend in meinen Tracker einzutragen, ob ich Softdrinks getrunken habe oder nicht, bin ich auch den Tag über eher motiviert, darauf zu verzichten. Schließlich sehe ich ja den Rest des Monats immer, an wie vielen Tagen ich Softdrinks markiert habe.
Und wenn ich schon dabei bin Makel preiszugeben: Ich verliere gerne mal den Überblick über meine Aufgaben. Ich habe Anfang 2016 angefangen, alle Aufgaben in ein Notizbuch zu schreiben, aber dabei gingen wichtige Aufgaben, unwichtige Aufgaben, Aufgaben mit Deadline und Notizen zu den Aufgaben wild durcheinander. Zu der Zeit, als ich mir überlegt habe, wie ich das am besten sortiere und welche Aufgaben ich wie zusammenfasse hat meine Freundin Jenny mit Bullet Journaling angefangen und mich direkt damit angesteckt.

Wie nutze ich mein BuJo?

Trial and Error. Das ist (für mich) die einzige Methode herauszufinden, was mir passt und was nicht. Ich habe am Anfang vieles versucht und mir dabei mehr aufgeladen, als ich in der Lage war zu schaffen. Aber man lernt schnell daraus.
Mittlerweile nutze ich hauptsächlich die wöchentlichen Übersichten, schreibe dort Aufgaben und Termine auf und mache mir Notizen, z.B. schöne Erinnerungen zu einzelnen Tagen. Monatliche Übersichten habe ich hingegen gestrichen, da ich sie einfach nicht genutzt habe – für mich funktioniert die Kalenderapp wunderbar. Im Januar habe ich auch angefangen Handlettering Challenges zu machen und es hat sich zu einer richtigen Leidenschaft entwickelt.

Ab nächstem Semester möchte ich auch mein Mitschriften aus der Uni wöchentlich im BuJo zusammenfassen. Meinen Stundenplan und eine Semesterübersicht mit z.B. Prüfungsterminen habe ich schon im ersten BuJo dabei gehabt.

Welche Utensilien nutze ich?

Wie gesagt benötigt man eigentlich nur ein Notizbuch und einen Stift. Viele BuJo Nutzer schwören allerdings auf ein Notizbuch mit der dotted Lineatur – so auch ich. Soweit ich weiß, gibt es diese nur von Leuchtturm und Moleskine, beides eher teuer. Dieses Semester habe ich das Softcover in A5 (121 Seiten) von Leuchtturm genutzt, für nächstes Semester habe ich ein Hardcover in A5 (249 Seiten) gekauft.
Stifte würde ich vorher immer auf der letzten Seite (bereits perforiert, kann man also einfach raustrennen wenn’s stört) ausprobieren, da es schade wäre, wenn der Text arg durchdrückt oder die Tinte ausblutet. Folgende Stifte nutze ich:

  • Druckbleistift (+ Radiergummi und Lineal), zum vorbereiten neuer Designs und für Handlettering
  • Sarasa Gelstifte (schwarz) von Zebra*, für normale Einträge
  • Micron Fineliner (schwarz) von Pigma, für „normale“ Seiten und Handlettering (ich mag die Auswahl an Stärken)
  • PITT Artist Pen B (schwarz) von Faber-Castell in schwarz, für Handlettering (drückt im Gegensatz zu anderen Brushpens, die ich probiert habe, nicht durch)
  • Mildliner (Farbset Herb) von Zebra, zum Hervorheben
  • bunte no-name Filzstifte für Handlettering (demnächst wohl abgelöst durch Tombows)

Den Copic Multiliner 0.05 habe ich auch probiert, da ich gerne so fein schreibe, aber für „normale“ Seiten ist er mir zu teuer und mein Handlettering mache ich eher groß. Außerdem habe ich Stifte von Rotring ausprobiert, diese bluten mir aber zu stark durch.
Außerdem werde ich mir in den nächsten Monaten wohl Tombow Brushpens kaufen, für Handlettering und zum Markieren der Seiten mit Mitschriften.

Ansonsten benutze ich noch Washi Tape (aus Düsseldorf und aus diversen Onlineshops) um meine Monatsübersichten am Rand zu markieren und Post-its für Ideen, die ich für die nächsten Seiten habe oder Infos, die ich ergänzen möchte.
Mir ist wichtig, dass ich mein BuJo überall hin mitnehmen kann, deshalb habe ich mich für A5 entschieden und habe alle Stifte die ich regelmäßig benutze in einem Etui in meiner Handtasche.

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